Die Vielfalt der Vogelspinnen
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Krankheiten und natürliche Feinde

Krankheiten und natürliche Feinde

Ein weiteres Thema im Zusammenhang mit Vogelspinnen sind die Krankheiten unserer Pfleglinge. Sie sind weitgehend unerforscht und werden es auch noch lange bleiben. Es gibt keine Medikamente, die unseren Tieren weiterhelfen. Mittel aus der Veterinär- oder Humanmedizin haben keinen Sinn und können den Zustand kranker Spinnen nur verschlechtern. Umso wichtiger ist es deswegen zu wissen, wie man im Krankheitsfall dennoch einigermaßen zur Genesung einer Spinne beitragen kann. Hier einige häufig auftretende Krankheiten.

 

 Pilzbefall

Selbst gesunde Spinnen werden bei falscher Haltung früher oder später durch Pilzbefall geschädigt. Besonders eine feuchte Haltung ohne Ausreichender Luftzirkulation und zu kühle Temperaturen erlauben es den Pilzsporen, sich ihren Nährboden auf dem Spinnenkörper zu suchen. Häufig werden die Haare der Patellen und am Cephalothorax zuerst befallen. Von dort verbreiten sich die Pilze schnell über die gesamte Spinne. Vor allem verletzte Stellen werden von dem Pilzmycel heimgesucht. Man kann den Pilzbefall sehr gut erkennen: Die anfänglichen kleinen, weißen oder grauen Flecken werden im Laufe von zwei bis drei Wochen größer. Ohne Gegenmaßnahme wird der Chitinpanzer der Spinne besonders an den Beinen durch die Pilze geschädigt und anfällig für andere Krankheiten. Die Stoffwechselprodukte der Pilze sorgen für eine Vergiftung des Organismus. Befallene Spinnen verhalten sich anfangs normal. Nach einiger Zeit aber

liegen sie nur noch apathisch in einer Ecke des Terrariums. Im Endstadium reagieren sie nicht einmal auf Störungen. Durch das umsetzen in einen gesäuberten, frisch eingerichteten Behälter mit einer großen Lüftungsfläche schafft man Abhilfe. Positiv hat sich auch das Bepinseln kleiner befallener Stellen mit Isopropanol (Alkohol aus der Apotheke) erwiesen. Die besetzte Körperstelle wird gleich nach der Behandlung mit Fließpapier oder Watte abgetrocknet.  

 

 

Bakterien und Viren

Fast aussichtslos ist der Kampf gegen einen Befall durch Bakterien oder Viren. Die auftretenden Krankheitsbilder sind äußerst vielfältig und Ursachen kann man nicht immer erkennen. Oft entstehen auf dem Abdomen, besonders bei sehr alten Tieren, kleine kreisrunde, mit Flüssigkeit gefüllte, linsenförmige Blasen, die den Brandblasen auf menschlicher Haut ähneln. Besonders gut erkennt man diesen bakteriellen Befall auf dem Abdomen der Bombardierspinnen. Die anfangs kleine Fläche breitet sich im Verlauf von vier Wochen immer weiter aus und nimmt später die gesamte Abdominalfläche ein. Der Hinterleib sieht nun glasig und prall aus. Auf der Hautoberfläche entstehen braunschwarze Flecken. Das ist das Endstadium der Krankheit, die Spinne verendet. Einer solchen Erkrankung können wir nur vorbeugen, indem wir den Spinnen eine optimale Unterkunft bieten, denn häufig sind mangelhafte hygienische Verhältnisse und falsche Haltungsbedingungen die Auslöser von Erkrankungen.   

                

 Parasiten

Neuanschaffungen, insbesondere Wildfänge, sollten unbedingt für ein bis zwei Monate von den anderen Vogelspinnen getrennt gehalten und beobachtet werden. Damit beugt man dem Einschleppen unerwünschter Parasiten und Infektionskrankheiten in den eigenen Tierbestand am besten vor.

Milben: manchmal sind Vogelspinnen, vor allem frisch aus der Natur entnommene Tiere, mit Parasiten befallen. Milben sind leicht zu erkennen: Sie besitzen häufig an den Gelenkhäuten der Spinnentiere. Die Perforierung der Spinnenhaut durch den Stechrüssel der saugenden Milben macht sie für Krankheitserreger durchlässig. Eine befallene Spinne muss man gut beobachten; bei einem Positionswechsel kann man die Milben mit einer kleinen Pinzette zerdrücken. Niemals eine festgesaugte Milbe von der Spinne abreißen! Zwischen den Chelizeren sitzende Milbenkolonien sind in der Regel symbiotisch mit der Spinne vereinigt: sie ernähren sich von Futterresten und halten die Chelizeren der Vogelspinnen sauber. Dafür bietet die Spinne Schutz und Nahrung. Nimmt der Bestand dieser Milben übermäßig zu, entfernt man sie am besten mit einem Pinsel und ändert die Haltungsbedingungen der Spinne ein wenig. Normalerweise verringert sich der Milbenbestand der Tiere bei einer korrekten Terrarienhaltung von selber.

Nematoden: weitaus unangenehmer ist der Befall mit Nematoden. Er verläuft meist tödlich.                                               

Fallbeispiel: eine sich zu Anfang normal verhaltende Brachypelma verlor plötzlich beide Taster. Aus den entstanden Wunden krochen winzige Würmchen hervor, die sich zu Tausenden in den Tastern und dem Kopfteil des Cephalothorax befanden. Nach zwei Tagen verendete das von innen völlig zerfressene Tier.

Diese nur Zehntelmillimeter großen Fadenwürmer traten in der Natur fast überall auf. Manchmal kommt es in der Spinne zu einer explosionsartigen Vermehrung.

Die Nematoden und deren Eier werden auch durch direkten Kontakt übertragen. Eine Generalreinigung der Terrarien und die Vernichtung aller nicht zu desinfizierenden Einrichtungsgegenstände (Erdreich, Korkmaterial, Pflanzen) verstehen sich von selbst.

 

 Wegwespen, Pompilidae

Eie interessante Form von Parasitismus findet man in der Natur zwischen Spinnen und bestimmten Wegwespen. Besonders die Wegwespen der Gattung Pepsis, aus der Familie der Hautflügler (Hymeno ptera, Apocrita, Vespoidea), haben sich auf bestimmte Vogelspinnenarten spezialisiert. Die vagabundierenden Wespenweibchen suchen in den Spinnenbiotopen nach Vogelspinnen und deren Unterschlüpfe. Findet die Wespe eine Spinne einer bestimmten Art, so versucht, sie ihr einen lähmenden Stich zu versetzen. Gelingt ihr das, wird die Spinne in einen oft selbst gegrabenen Unterschlupf gezerrt. An das Opfer heftet die Wespe ein oder mehrere Eier. Daraus schlüpfen Larven, die sich in die gelähmte Spinne hineinfressen. Im Laufe von mehreren Wochen- die Spinne bleibt während dieser Zeit gelähmt- verzehren sie zuerst alle weniger wichtigen, später aber auch die lebensnotwendigen Organe. Während dieser Zeit ist die Spinne noch am Leben. Anschließend verpuppen sich die Larven außerhalb der schließlich abgestorbenen Spinne. Nach zwei Wochen nach der Verpuppung schlüpfen die neuen Wespen.

 

 

Diese Wegwespen sind schuld am tot tausender Vogelspinnen.

Spinnenfliegen, Kugelfliegen, Acroceridae Cyrtidae

Weitaus häufiger als mit Wegwespenlarven parasitisierte Vogelspinnen findet man in der Natur solche mit Larven verschiedener Spinnenfliegenarten aus der Familie der Zweiflügler (Dipters, Brachycera). Es handelt sich um mittelgroße, sehr gedrungene wirkende und fast kugelige Fliegen. Die Schwingkölbchen sind mit großen, leicht erkennbaren Thorhakelschüppchen bedeckt. Oft sind die Tiere fein pelzig beharrt. Die winzige Fliegenlarve muss aktiv ihren Wirt aufsuchen, springt ihn an und dringt durch eine Gelenkhaut ein. Im inneren des Wirtes ernährt sich die Larve zuerst vom Blut der Spinne. Die lebenswichtigen Organe des Wirtes werden zunächst geschont, gegen Ende des Larvenlebens aber gänzlich ausgefressen. Die Verpuppung der Larven findet außerhalb der Spinne im Boden statt. Die Puppen sind charakteristisch stark gekrümmt. Spinnenfliegen sind nicht auf bestimmte Spinnenarten spezialisiert und so kommt es häufiger vor, dass man parasitisierte Vogelspinnen aus Wildfangbeständen erhält, die sich anfänglich völlig normal verhalten. Anders als bei den mit Wegwespenlarven besetzten Spinnen, die ja gelähmt und in ihrer Höhle versteckt sind und so gar nicht erst gefunden werden, lässt sich ein früher Befall durch Spinnenfliegen nicht erkennen. So kommt es immer wieder einmal zu Verlusten bei Importspinnen. Auch junge Vogelspinnen, die sich bereits mehrfach (ein- bis zweimal) gehäutet haben und damit auch Wachstum zeigten, können während der Pflege noch verenden: Man findet eines Tages neben der unerwarteten toten Spinne eine weiße, madenförmige Larve, die sich neben dem Kadaver verpuppt. Übersteht die Puppe ihre Ruhephase, erhält man nach vier bis sechs Wochen eine neue Spinnenfliege, die ohne Nahrung (Blütenbesucher) bereits nach wenigen Stunden stirbt.

Die Gefahr eines Befalls bei anderen in Terrarien gepflegten Vogelspinnen besteht also nicht. Wer Vogelspinnen angeblich als Nachzucht erwirbt und sie durch einen Befall mit Spinnenfliegen verliert, hat demnach ein Wildfangexemplar bekommen.

                

 

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